Das P-Seminar Physik an der Hochschule und an der Uni

Thema: Besuch einer Forschungseinrichtung

Besuch des P-Seminars Physik im Fachbereich „Industrielle Biotechnologie“ an der Hochschule Ansbach

21 Kilo Käse werden von einem Haushalt in Deutschland pro Jahr verzehrt. Früher wurden die zur Käseherstellung benötigten Enzyme direkt aus Kälbermägen gewonnen. My_PSem_BesuchBiotechnologie_1Heute werden die Enzyme mit Hilfe von Schimmelpilzen hergestellt, die von Biotechnologen so verändert wurden, dass sie die benötigten Enzyme herstellen. Wir haben uns diese Arbeit eines Biotechnologen in der Hochschule unter fachkundiger Leitung von Herrn Prof. Dr. Fabritius, Frau Reimann und Frau Köhl an Hand von zwei kleinen Experimenten am 19.01.2015 genauer angesehen. Bevor es ins Labor ging, wurden wir zuerst in die Laborarbeit und die dort geltenden Sicherheitsregeln eingewiesen und es wurde uns ein Überblick über die Stoffe und Mikroorganismen gegeben, mit denen wir dann gleich arbeiten sollten. Mit Schutzkleidung ausgerüstet, ging es dann ins Labor, wo wir in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Die erste Gruppe begann damit, zu untersuchen, wie das Enzym Katalase das Zellgift Wasserstoffperoxid abbaut und wie sich unterschiedliche Temperaturen auf die Enzymaktivität auswirken. Wasserstoffperoxid kommt auch bei uns im Körper vor und wäre tödlich, wenn es nicht durch das Enzym Katalase abgebaut werden würde. Für den Versuch wurde die Katalase in unterschiedlich temperiertes Wasserstoffperoxid gegeben und dann möglichst schnell in das Photometer gebracht, um die Zersetzung zu messen und am Computer in Form eines Graphen sichtbar zu machen. My_PSem_BesuchBiotechnologie_2Die zweite Gruppe untersuchte inzwischen Mikroorganismen, die auf Nährböden gezogen worden waren. Dazu wurde der Kaliumhydroxid-Schnelltest durchgeführt, was dazu führte, dass bei bestimmten Zellen die Zellwand zerstört wurde und man dann mit einem Zahnstocher die DNA als dünnen Faden sichtbar machen konnte. Auch wurden die Mikroorganismen unter dem Mikroskop betrachtet.

Es war sehr beeindruckend, die Laborarbeit und das wissenschaftlichen Arbeiten kennen zu lernen und einen Eindruck in die Organisation kleinster Lebewesen und Mikroorganismen zu gewinnen, ohne die wir zum Teil nicht leben könnten.

Christina Rammler, P-Seminar Physik

P-Seminar Physik beim Workshop „Masterclass Astrophysik“ der Universität Erlangen-Nürnberg

In vielen Bereichen des Lebens wie in der Medizin die Röntgenstrahlung, in der Telekommunikation das Mobilfunknetz oder in der Technik sind Strahlungen nicht mehr weg zu denken. Dabei wird oft die Strahlung, die aus dem Weltall auf die Erde trifft, übersehen. Aber gerade diese kosmische Strahlung, die unter anderem aus Elektronen und Protonen besteht, hätte für die Erde und alles darauf Befindliche großen Einfluss, gäbe es das „Schutzschild“ Erdatmosphäre nicht. Denn ohne die Atmosphäre würden die Protonen, die ein Bestandteil eben dieser Strahlung sind, „Löcher“ in die Erde und in alle auf der Erde befindlichen Gegenstände und Lebewesen bohren, da die kosmische Strahlung sehr viel Energie besitzt, von der ein großer Teil -zu unserem Glück- schon durch die Lufthülle der Erde abgefangen wird. Wir haben uns diese kosmische Strahlung mit Unterstützung von Lew Classen und Tobias Beuchert von der Uni Erlangen, anhand von einem Versuch und durch Auswertung von Messwerten, näher angeschaut. Zu Beginn des Workshops wurde uns zunächst ein Einblick in historisch bedeutende Momente der Astrophysik, in aktuelle Forschungsprojekte aber auch über die Bestandteile sogenannter „Schauer“ gegeben. Dann folgte der praktische Teil mit einem Versuch, bei dem in einer Nebelkammer Kondensationspuren von übersättigtem Dampf sichtbar gemacht wurden. Hierzu wurde zunächst ein Stück Stoff, das in einem Plastikgefäß befestigt war, mit hundertprozentigem, stark dampfendem Alkohol getränkt. Nun wurde das Gefäß auf Trockeneis mit einer Temperatur von -80 Grad Celsius gestellt und im abgedunkelten Raum mit einer Taschenlampe durchleuchtet. Mit etwas Geduld konnten nun Kondensationsstreifen beobachtet werden, deren Form, Länge und Stärke Aufschluss darüber gaben, um welchen Bestandteil der kosmischen Strahlung es sich handeln könnte. My_Astroteilchen_1Nach einer Pause ging es dann an den zweiten praktischen Teil, das Auswerten von echten Messwerten aus der Forschung, um Intensität und Richtung von kosmischen Schauern zu bestimmen. Die Messwerte wurden zunächst in eine Excel-Tabelle übertragen, woraus dann ein Blasendiagramm erstellt wurde. Dieses Diagramm zeigte die Orte, an denen die meiste Strahlung auftraf. Zuletzt wurde noch die Richtung, aus der die Schauer kamen, bestimmt. Hierfür wurden mehrere Holzspieße mit Hilfe von zuvor mit der Excel-Tabelle bestimmten Längen auf Styroporplatten in die Mitten der Blasen des Diagramms gesteckt, wodurch sich dann die Richtung und der Einfallswinkel ungefähr ablesen ließen. Der Workshop war anspruchsvoll aber dennoch sehr interessant, weil uns etwas, das für den Menschen so nicht wahrnehmbar ist, näher gebracht wurde und wir darauf aufmerksam gemacht wurden, dass es in der Atmosphäre noch ganz viele andere Bestandteile außer beispielsweise Sauerstoff gibt.

Christina Rammler, P-Seminar Physik

Besuch des P-Seminars Physik im Fachbereich Energie- und Umweltsystemtechnik der Hochschule Ansbach

Nach dem Netzentwicklungsplan 2013 sollen mehr als 1500 Kilometer Drehstrom- und Hochspannungsgleichstromleitungen neu gebaut und das vorhandene Netz verstärkt und optimiert werden. Der Landkreis Ansbach ist auch von dem Bauvorhaben betroffen, da nicht unweit von Ansbach eine der Stromtrassen verlaufen soll. Allerdings regt sich aus verschiedenen Gründen großer Widerstand gegen die geplanten Baumaßnahmen. Die Hochschule Ansbach und dort vor allem der Fachbereich Energie- und Umweltsystemtechnik erforscht, wie der Bau der Stromleitungen durch eine Langzeitspeicherung von Energie im Erdgasnetz, das in Deutschland ungefähr 500.000 Kilometer beträgt, verhindert werden könnte. Genau diese Tätigkeiten haben wir uns bei unserem Besuch näher angeschaut und an Hand von kleinen Experimenten nachvollzogen. My_EuT_1Für die Versuche wurden wir auf zwei Gruppen aufgeteilt. Nach einer kurzen Einführung durch Prof. Jörg Kapischke begann die erste Gruppe damit, einen kleinen Ottomotor auseinander zu bauen und die Aufgaben der Einzelteile kennen zu lernen. Auch wurde die Funktionsweise eines Motors, bei dem als Treibstoff ein Gemisch aus Wasserstoff und Erdgas verwendet wird, von Laboringenieur Franz-Joseph Bößl erklärt. Die zweite Gruppe stellte unter Leitung von Laboringenieur Dieter Jarosch durch Elektrolyse Wasserstoff her und untersuchte, wie mit Hilfe dieses Wasserstoffes Energie gespeichert werden kann, wobei wir auch über den Einsatz von Brennstoffzellen zum Zweck der effizienten Energiespeicherung informiert wurden.

Der Besuch war sehr informativ und lehrreich, da uns auch die realen Umsetzungen von Forschungsergebnissen wie das Verfahren „Power-to-Gas“ vorgestellt wurden und weil es uns ermöglicht wurde, das auseinander zu nehmen und kennen zu lernen, was für unsere Mobilität sorgt – den Motor.

Christina Rammler, P-Seminar Physik

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