Am Dienstag, den 07. November 2017 fand um 19.00 Uhr im großen Musiksaal ein sowohl musikalisch-künstlerisch als auch wissenschaftlich äußerst fundierter Gedenkabend für den Musiker und Komponisten Johann Rupprecht Dürrner statt.
Nachdem die Gedenktafel zum Andenken an Dürrner in diesem Jahr wieder am Gebäude der Sparkasse angebracht worden war, hatten Herr Kirchenmusikdirektor a.D. Rainer Goede und Herr Alexander Biernoth die Idee, eine Veranstaltung zu Ehren dieses bedeutenden Musikers im Gymnasium Carolinum, an welchem er auch als Lehrer tätig war, durchzuführen. Die Schule nahm diesen Impuls gerne auf und lud schließlich zum Dürrner-Abend ein. Mit der Veranstaltung wurde an das weit gefächerte Wirken Dürrners sowie an sein durchaus hartes Leben als Künstler im 19. Jahrhundert erinnert. Schließlich war er Ansbacher Musikdirektor, Leiter des Orchesters, Stadtkantor an den Innenstadtkirchen St. Johannis und St. Gumbertus, Gesangslehrer am Carolinum und Leiter seines Liederkranzes. In den Jahren 1832 bis 1844 hatte der begabte Musiker diese Ämter mit großem Erfolg wahrgenommen. Trotz seines frucht-baren Wirkens in der Stadt wurde Dürrner in Ansbach nicht gebührlich gewürdigt. Materielle und beruflich-fachliche Gründe bewogen ihn schließlich dazu, seiner Heimat Ansbach den Rücken zu kehren. Er übersiedelte nach Schottland. Dort blieb er für den Rest seines Lebens.
Herr Rainer Goede hielt einen sehr informativen und erhellenden Vortrag zu Dürrners Leben und zu seinem kompositorischen Werk. Frau Sabine Rusam (Gesang), Herr Stefan Ubl (Klavier) und Frau Petra Mehringer (Violoncello) trugen eindrucksvoll einige Lieder Dürrners vor, durch die er seinerzeit bekannt und für die er weit über die Grenzen Ansbachs hinaus gerühmt wurde. Jene Musikstücke sind bzw. waren zwar nicht ganz ungewöhnlich für die Romantik, aber das, was Dürrner daraus gemacht hat, ist von hoher Qualität und Erfindungsreichtum, eben künstlerisch höchst ungewöhnlich.
Für das Gymnasium Carolinum war es sowohl eine große Ehre als auch eine Selbstverständlichkeit, einen Beitrag zur Erinnerung an diese wichtige Persönlichkeit der Musik- und Kulturgeschichte Ansbachs zu leisten.
Allen Damen und Herren, die diesen Abend initiiert, organisiert und durchgeführt haben sei an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich gedankt.
Dr. Petrus Müller