Straßburg – Drehscheibe Europas
Zum ersten Mal fand am „Caro“ in diesem Jahr von 01. bis 04. Februar eine Exkursion nach Straßburg, der Hauptstadt Europas, statt. Dabei sollten die Französischlerner der zehnten, elften und zwölften Klasse die Gelegenheit bekommen, das Land und die Kultur unseres Nachbarn vor Ort besser kennenzulernen und natürlich ihre Französischkenntnisse anzuwenden und zu verbessern.
Wir starteten unseren Ausflug um kurz nach zwölf Uhr am Bahnhof in Ansbach und kamen knapp vier Stunden später pünktlich an der „Gare centrale de Strasbourg“ an. Beim Überqueren des Rheins wurde den Schülern die unmittelbare Nähe der Stadt zu Deutschland deutlich. In Straßburg bezogen wir im neu renovierten und modern eingerichteten C.I.A.R.U.S. unsere Unterkunft, die uns zu Frühstück und Abendessen auch kulinarisch einiges zu bieten hatte. Bei einem ersten kleinen Rundgang konnte der ein oder andere sogar schon erfolgreich seine Sprachkenntnisse — etwa beim Bestellen eines Crêpes auf Französisch — testen. Auch durch die von Frau Wagner ausgerufene Foto-Challenge sollten die Schüler in Kontakt mit den Menschen des Landes und ihrer Sprache treten.
Am Freitag stand zunächst der Besuch des Europaparlaments auf dem Programm, das sowohl durch seine Größe als auch durch die Geschehnisse darin zu beeindrucken wusste. Dort wurde uns das Arbeiten der Parlamentarier eindrucksvoll (unter anderem in einem 360°-Kino) nähergebracht und die Bedeutung der EU ersichtlich. Highlight war sicherlich die Führung im größten Plenarsaal Europas, der gerade für eine Sitzung vorbereitet wurde. Die weiteren Gebäude des europäischen Viertels erkundeten die Schüler dann in Gruppen, ausgestattet mit der
Schnitzeljagd „Auf den Spuren Europas“, auf eigene Faust. Auch die Kunst sollte bei der Exkursion nicht zu kurz kommen. Das Museum mit Werken von Tomi Ungerer, den die Französischlerner bereits aus dem Unterricht kannten, präsentierte Karikaturen und Zeichnungen (u.a. Kinderbilderbücher) des berühmten Straßburgers. Dabei stieß vor allem das Untergeschoss mit seiner anderen Seite des Künstlers auf das Interesse einiger Exkursionsteilnehmer…
Der Samstag stand ganz unter dem Motto „Geschichte“. Dabei starteten wir im Musée Historique, das Straßburg vom Mittelalter an präsentierte. Die wechselhafte und interessante Historie der Stadt im Spannungsfeld der beiden Länder wurde dort schülergerecht aufbereitet und lud immer wieder dazu ein, Exponate anzufassen oder interaktiv zu erkunden. So machte etwa Herr Zagel beim Anprobieren eines mittelalterlichen Helms eine sehr gute Figur. Vom Wahrzeichen der Stadt, dem Turm der Kathedrale,
aus hatten wir einen fantastischen Blick über Straßburg bis in den Schwarzwald. Die Asymmetrie des Doms — aus statischen Gründen konnte nur ein Turm erbaut werden — ist von außen sehr markant, während das Innere u.a. von der Astronomischen Uhr geprägt wird. Anschließend gab Herr Dr. Fätkenheuer sein Debut als Stadtführer. Bei dem Gang durch das Viertel Petite France, einem Besuch wichtiger Kirchen und anderer sehenswerter Orte gab er einen Einblick in seinen schier unerschöpflichen Wissensschatz, was die Schüler sehr beeindruckte. Am Abend setzte sich die Gruppe zu einem geselligen Beisammensein im C.I.A.R.U.S. zusammen. Bei einigen Runden „Werwölfe von Düsterwald“ und „Wer bin ich?“ (,zu denen Frau Wagner und Herr Zagel nach getaner Schulaufgabenkorrektur hinzukamen) verflog die Zeit fast schon zu schnell.
Und so brach bereits der Abreisetag an. Dabei zeigte sich die Stadt noch einmal von ihrer schönsten Seite und verabschiedete uns mit strahlendem Sonnenschein. Wider Erwarten war über Nacht auch der Hochwasserpegel der Ill gesunken, weshalb die geplante Bootstour, die uns noch einmal an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Straßburgs vorbeiführte, stattfinden konnte.
Während der Exkursion stand für eigene Erkundungs- und Shoppingtouren genügend Zeit zur Verfügung. Dabei nutzten die Schüler, wenn sie auf Französisch nicht mehr weiterkamen, auch ihre Latein- und Englischkenntnisse.
Trotz der kalten Temperaturen verbrachten wir erlebnis- und lehrreiche Tage mit einer tollen Truppe, die hoffentlich keiner so schnell vergessen wird. Deshalb sind wir uns wohl alle einig: Au revoir, Strasbourg! – Auf Wiedersehen, Straßburg!
Julia Wagner/ Helmut Zagel/ Dr. Frank Fätkenheuer, Klasse 10a